Textilproduktion ab 1.000 Stück
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Wie Unternehmen Projekte sicher umsetzen – Zusammenarbeit, Einfuhr, Rechtsform & Vorteile
1) Zusammenarbeit: strukturiert, transparent, skalierbar
Zwei Modelle – je nach Bedarf:
• Einmalige Projektbegleitung – für ein klar abgegrenztes Vorhaben (z. B. eine Kollektion, Handtücher, Workwear).
• Vertragliche Projektleitung (6–12 Monate, mit Verlängerungsoption) – ideal bei fortlaufendem Bedarf; innerhalb der Laufzeit können mehrere Produktionen parallel gemanagt werden (z. B. unterschiedliche Styles/Linien).
Ablauf in sechs Schritten:
1. Bedarfsanalyse & Zielbild: Mengen (ab 1.000 Stk; Socken meist ab 10.000 Stk), Materialien, Qualitätsniveau, Timeline, Budget, Incoterms.
2. Produzentenselektion: Shortlist geprüfter Hersteller, Angebotsvergleich, Machbarkeits- & Kapazitätscheck.
3. Muster & Spezifikationen: Proto/Size-Set/Lab Dips, Commentschleifen, finale Freigabe.
4. Serienproduktion & QS: Inline- und End-of-Line-Kontrollen gemäß definierten AQL/Standards.
5. Logistik & Einfuhr: Buchung, Dokumente, Zollabwicklung, Terminsteuerung.
6. Abnahme & Reporting: Stücklisten, Prüfprotokolle, Lessons Learned – Basis für die nächste Serie.
2) Einfuhr & Bürokratie: was bei Importen aus der Türkei zu beachten ist
Kernpunkte auf einen Blick (keine Rechtsberatung):
• EORI-Nummer: Für Importeure in der EU obligatorisch – vor der ersten Einfuhr beantragen.
• Warentarifnummer (HS-Code): Grundlage für Zollsatz, Einfuhrbestimmungen und Statistik.
• Ursprungs-/Verkehrspapiere: Für Industriewaren aus der Türkei ist i. d. R. ein A.TR-Dokument maßgeblich (Zollpräferenz); die Einfuhrumsatzsteuer fällt weiterhin an.
• Einfuhrumsatzsteuer (EUSt): In Deutschland in der Regel 19 % auf den Zollwert (Warenwert inkl. Fracht/Versicherung bis EU-Grenze).
• Pflichtdokumente: Handelsrechnung mit Incoterms, Packliste, ggf. A.TR, Frachtpapiere (B/L, CMR, AWB).
• Produkt- & Chemikalienrecht: EU-Textilkennzeichnungsverordnung (VO (EU) 1007/2011) zur Faserangabe; REACH-Konformität (z. B. keine verbotenen Azofarbstoffe). Pflegekennzeichen sind branchenüblich, rechtlich aber nicht zwingend.
• Kennzeichnung in der EU: Faserzusammensetzung, ggf. Verantwortlicher/Importeur, Größen-/Pflegeangaben.
• Verpackung/EPR: In Deutschland i. d. R. LUCID-Registrierung nach VerpackG erforderlich, sofern Verkaufsverpackungen in Verkehr gebracht werden.
• Incoterms & Risiko: Klare Regelung (z. B. FOB, FCA, CIF, DAP/DDP); Zahlungsabsicherung (Akkreditiv, Teilzahlungen, Treuhand).
• Zollabwicklung: Eigene ATLAS-Anmeldung oder über Spediteur/Zollbroker.
Best-Practice: Dokumente früh klären, Etiketten/Labeling vor Produktion finalisieren, Incoterms & Zahlungsbedingungen vor Auftragsvergabe vertraglich fixieren.
3) Unternehmensform: professionell, haftungsarm, wachstumsfähig
Für ein importgetriebenes, B2B-fokussiertes Textilgeschäft bewähren sich in Deutschland insbesondere:
• GmbH – haftungsbeschränkt, hoher Vertrauenseffekt im B2B, Stammkapital 25.000 €.
• UG (haftungsbeschränkt) – haftungsarm mit geringem Startkapital; Gewinnthesaurierung bis zur „echten“ GmbH.
• Einzelunternehmen/e.K. – schnell gegründet, aber volle Privat-Haftung; für größere Risiken meist weniger geeignet.
• GmbH & Co. KG – für spezielle Strukturen/Steuerfragen interessant, administrativ aufwändiger.
Zusätzlich essenziell: USt-Registrierung/USt-IdNr., EORI, professionelles Rechnungswesen, klare Einkaufs-/Qualitätsspezifikationen und standardisierte Projektverträge.
(Hinweis: Dies ersetzt keine individuelle Rechts-/Steuerberatung.)
4) Ihre Vorteile mit professioneller Projektleitung
• Sicherheit & Qualität ab Tag 1: Material-, Muster-, Inline- und Endkontrollen nach definierten Standards.
• Transparente Kosten & Verträge: Keine Überraschungen – klare Incoterms, Pflichten, Meilensteine.
• Zeitgewinn für Ihr Kerngeschäft: Ein Ansprechpartner steuert Hersteller, Logistik, Zoll und Termine.
• Skalierbarkeit: Vom Pilotlauf (ab 1.000 Stk) bis zur Großserie; Socken/Teile ab 10.000 Stk planbar.
• Rahmenvertrag (6–12 Monate): Mehrere Produktionen parallel; eingespielte Abläufe, schnellere Time-to-Market, bessere Einkaufskonditionen.
Häufige Fragen (prägnant)
Welche Mindestmengen sind realistisch?
Ab 1.000 Stück pro Style/Farbe sind viele Kategorien wirtschaftlich; Socken und bestimmte Strickwaren typischerweise ab 10.000 Stück.
Wie lange dauert der Prozess?
Abhängig von Kategorie & Komplexität: Musterung oft 2–4 Wochen, Produktion i. d. R. mehrere Wochen, zuzüglich Transport & Einfuhr.
Welche Incoterms sind sinnvoll?
Für klare Verantwortlichkeiten: häufig FOB/FCA (Sie steuern die Fracht) oder DAP/DDP (Lieferung bis Ziel). Wichtig ist eine frühe Festlegung.
Wer ab 1.000 Stück professionell produzieren will, braucht Struktur, Rechtssicherheit und gelebte Qualität – von der ersten Faser bis zum letzten Karton. Mit einem klar definierten Prozess, sauberen Dokumenten und einer erfahrenen Projektleitung werden komplexe Produktionen kalkulierbar, skalierbar und verlässlich.
Bereit, Ihr Projekt aufzusetzen?
👉 Kontakt & Anfrage: www.polattextil.de